Fechnersches Gesetz

Auch Weber-Fechner-Gesetz genannt, ist eine psychophysische Messformel. Angeregt durch das auf G.W. Leibniz zurückgehende Konzept der Minimalwahrnehmungen (petites perceptions im Sinne differentieller Erlebniseinheiten) postulierte Fechner eine Beziehung zwischen beliebig kleinem, infinitesimalem Reizzuwachs (dI) und entsprechend infinitesimalem, „subliminalem“ Empfindungszuwachs (dE). So gelangte er zu der „Fundamentalformel“: dE = c · dI/I, deren Integration die sog. „Maßformel“ liefert: E = c · log I + f (Fechnersches Gesetz).
E bedeutet dabei die Empfindungsintensität, I die Reizintensität, c und f sind von der jeweiligen Sinnesmodalität abhängige Konstanten bzw. Proportionalitätsfaktoren.
Damit besagt das Fechnersche Gesetz, allgemein formuliert, dass die Empfindungsstärke mit dem Logarithmus der Reizstärke wächst. Einer Verdoppelung der Reizstärke entspricht subjektiv ein Zuwachs um etwa 30%, einer Verzehnfachung ungefähr eine Verdoppelung der Empfindungsintensität.
Eine Konsequenz daraus ist z.B., dass die Lautstärkeunterschiede beim Hören eines Konzerts annähernd gleich bleiben, da die Entfernungsunterschiede auf den verschiedenen Rängen wegen des logarithmischen Zusammenhangs keine große Rolle spielen.

Lit.: Städtler, Thomas: Lexikon der Psychologie. Stuttgart: Kröner Verlag, 1998.
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