Nach dem Verständnis des Voodoo ist das Schicksal in der geschlechtslosen Gottheit verkörpert. Das dem Kulturkreis der Yoruba in Nigeria entstammende Fa-Orakel dient dabei als Instrument zur Befragung nach dem Platz und der Aufgabe des Menschen im Universum. Bei dieser Befragung wirft der sog. Bakonon, ein Wahrsager, der zumeist auch Priester ist, zwei Ketten mit insgesamt 16 Nuss-Schalen aus. Die Lage der Schalen (offen oder umgekehrt liegend) gibt ihm Antwort auf die gestellten Fragen.
Aus den 16 Grundzeichen des Fa lassen sich insgesamt 256 Zeichen kombinieren. Damit gehört das Fa-Orakel zu den komplexesten aller Weissagungssysteme. Die Kenntnis der Zeichen erfordert die Beherrschung eines großen Korpus an Mythen und Gedichten, weshalb es zum Erlernen des Systems einer langjährigen Schulung und Erfahrung bedarf.
Für den Voodoo besitzt Fa in etwa den Stellenwert, den in anderen Glaubensrichtungen Bibel, Thora, Koran oder I-Ging haben. Es ist somit das kodifizierte ethisch-moralische System der Voodoo-Religion und ihrer Kultur.
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