Eustachius von Rom

(Griech. Efstathios, latinisiert Eustathius, „der Standfeste“), frühchristlicher Märtyrer († um 118) und Heiliger.
E., vor seiner Bekehrung Placidus genannt, war angeblich Oberbefehlshaber einer Legion in Kleinasien unter Kaiser Trajan. Eines Tages begegnete ihm auf der Jagd ein Hirsch mit einem strahlenumwobenen Kruzifix im Geweih. Vor Schreck fiel Placidus vom Pferd. Gleichzeitig vernahm er die Stimme Christi, die sprach, er habe Himmel und Erde erschaffen und sei der Herr des Lichts und der Finsternis. Diese Erscheinung wiederholte sich mehrmals. Auch die Frau des Placidus hörte die Stimme. Daraufhin ließ dieser sich mit seiner gesamten Familie taufen und erhielt dabei den Namen Eustachius.

Bei einer weiteren Erscheinung wurde E. eine Prüfung vorhergesagt, derzufolge alle Knechte, Mägde und Tiere seines Hofes von einer Seuche dahingerafft würden. Danach überfielen Räuber die Siedlung und ließen E. und seiner Familie nur das nackte Leben. E. floh daraufhin auf ein Schiff, das nach Ägypten auslaufen sollte. Der Fährmann verlangte als Bezahlung die Frau des E. Als dieser verneinte, wurde er mit seinen zwei Söhnen über Bord geworfen. An Land gekommen, folgte die nächste Prüfung. Einer seiner Söhne wurde von einem Wolf entführt, der andere von einem Löwen. Wolf und Löwe wurden schließlich verjagt und die beiden Knaben von Bauern aufgezogen. E. verdingte sich in einem anderen Dorf als Knecht. 15 Jahre später wurden die Söhne als Soldaten verpflichtet und durch Zufall von E. in einem Reisetross entdeckt. Auf der Reise traf er auch seine Ehefrau und seine Mutter wieder und so kehrte die vereinte Familie in ihre alte Heimat zurück, wo zur gleichen Zeit wegen eines Sieges ein großes Tieropfer stattfinden sollte. Als sich E. weigerte, an der Feier teilzunehmen, ließ Hadrian seine Familie den Löwen vorwerfen. Diese griffen aber nicht an, sondern verneigten sich. Daraufhin ließ der Kaiser E. und die anderen in kochendes Wasser werfen, wo sie ihr Leben aushauchten. Ihre Leiber blieben jedoch unversehrt.
Das Martyrologium Romanum führt als Zeitpunkt des Martyriums den 20. September an.

Lit.: Bautz, Friedrich Wilhelm: Eustachius, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL), Bd. 1. Hamm: Bautz, 1975; 2., unveränd. Aufl. 1990.
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