Eres

(Hebr., Erdboden, Erde), nach jüdischer Vorstellung die Erdplattform als runde Scheibe (Erdkreis), bestehend aus rotem Ackerboden, aus dem das Leben kommt, und grauweißem Kalkboden der Wüstengegenden. E. wird umspült vom salzigem Meer, das mit dem Süßwasser unter der Erde, aus dem die Quellen entspringen, in Verbindung steht. Die Erde ruht auf dem großen Urmeer (Tehōm), während sich tief unter der Oberfläche die Unterwelt (She’ōl) verbirgt. Im zweigeteilten jüdischen Weltbild stellt E. den unteren Teil dar, der vom oberen Teil des Himmels (Shāmajim) überspannt wird, und ist die Wohnstätte des Menschen.

Lit.: Bellinger, Gerhard J.: Knaurs Lexikon der Mythologie. München: Droemersche Verlagsanst. Th. Knaur Nachf. GmbH & Co.KG, 2005.
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