Enchiridion Leonis Papae

Titel eines mittelalterlichen Zauberbuches, das 1523 in Rom unter dem vollen Titel Enchiridion Leonis Papae serenissimo imperatori Carlo Magno in munus partiosum datum nuperrime mendis omnibus purgatum erschien und Papst Leo III. zugeschrieben wird.
In der Einleitung steht die Behauptung, dass kein Kaiser erfolgreicher als Karl der Große gewesen sei, der seine Erfolge eben dem genannten Zauberbuch verdanke, das ihm der Papst anlässlich seiner Krönung im Jahre 800 gegeben haben soll.
Es handelt sich dabei um eine nichtchristliche Sammlung von Zaubersprüchen und Gebeten gegen jede Art von Besessenheit, Quälereien, Zaubermittel, Hexerei, Zauber, Charaktere, Visionen, Trugbilder, die Heirat verhindernde Zauber, Gift, Feuer, wilde Tiere und Stürme und alles, was durch die Hexerei von Zauberern oder durch Eingreifen von Teufeln angerichtet werden könne. Auch sei das Büchlein sehr vorteilhaft gegen alle Arten von Unglück, das Pferden, Füllen, Ochsen, Kühen, Lämmern und anderen Tierarten widerfahren könne.
Zur Erstellung der angeführten Texte bediente sich das E. des Johannesevangeliums, verschiedener Psalmen und zahlreicher Gebete gegen alle möglichen Vorkommnisse. Die Engelnamen sind den Schriften des Pseudo-Dionysius entnommen.
Von kirchlicher Seite wurde das Buch jedoch als Machwerk, das die schwarze Magie lehre, verdammt.

Lit.: Enchiridion Leonis Papae Carolo M. datum. Moguntia, 1633.
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