Ebertin, Elsbeth

(* 14.05.1880; 28.11.1944 Freiburg i.Br.), Mutter von Reinhold Ebertin, bekannteste deutsche Astrologin ihrer Zeit.
1923 schickte ihr jemand Adolf Hitlers Geburtdatum mit der Bitte um Analyse. Aussagen in ihrer Horoskopdeutung wurden als Hinweis auf den Putsch vom 8. November 1923 verstanden, dessentwegen Hitler im Gefängnis landete. Insgesamt zeigte sie sich von seinen Ideen angeblich sehr angetan, was sie auch in einer Veröffentlichung 1924 zum Ausdruck brachte. 1926 kam der auf ihrem Roman „Der Mars im Todeshaus“ basierende Film „In den Sternen steht’s geschrieben“ in die deutschen Kinos, woraufhin hitzige Diskussionen folgten. Da die Astrologie in der Folge ernster genommen wurde, versuchten die Nationalsozialisten bald Astrologievereinigungen und -veröffentlichungen in ihren Einflussbereich zu bringen bzw. sie im Lauf der Jahre immer stärker zu unterdrücken und schließlich ganz zu verbieten.
Einer anderen Quelle zufolge soll E. in der ersten Ausgabe ihres „Prophetischen Jahrbuchs“ eine Charakterdeutung Hitlers, verbunden mit der ausdrücklichen Warnung veröffentlicht haben, „diesem Mann Glauben zu schenken oder gar die Führung zu überlassen, da sein Stern mit politischer Spaltung in Zusammenhang steht“.

Lit.: Ebertin, Elsbeth: Sternenwandel und Weltgeschehen (zus. mit Ludwig Hoffmann, 1924); Sahihi, Arman: Das neue Lexikon der Astrologie. Genf/München: Ariston Verlag, 1991.
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