Earu-Gefilde

„Binsengefilde“, bezeichnet das idealisierte Jenseitsland der ägyptischen Bauern, wurde aber auch in die königlichen Totentexte des Alten Reiches übernommen. Als lichtes Totenreich am östlichen Himmel gerät es in den himmlisch-solaren Vorstellungskreis von Heliopolis. So müssen sich der Sonnengott und der tote König morgens im See des E. baden (Pyr. 519, 1245/7). Der Himmelsfährmann, der den toten König zur Ostseite des Himmels zu bringen hat, heißt auch „Fährmann des E.“
Im M.R. bemühten sich die Sargtexte um die Sicherstellung dafür, im Jenseits keine Arbeit tun zu müssen. Im N.R. wurden dann die sog. > Uschebtis („Antwortende“) als stellvertretende Helfer ins Grab gelegt.

Lit.: Pyr = Pyramidentexte nach Sethe. Die altägyptischen Pyramidentexte. I-IV. Leipzig, 1908-22; Bonnet, Hans: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. 3. unveränd. Aufl. Berlin: Walter de Gruyter, 2000, S. 161-162.
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