Dutoit, Jean-Philippe

Auch D.-Membrini oder Mambrini (* 27.09.1721 Moudon bei Lausanne; 21.01.1793 Lausanne/Frankreich), reformierter Mystiker.
D. studierte evangelische Theologie in Lausanne und war anschließend als Pfarrer tätig, musste dieses Amt jedoch nach langer Krankheit aufgeben. 1750 hatte er eine mystische Erfahrung, in der er eine Stimme sagen hörte: „Du musst vom Fleische des Erlösers essen und sein Blut trinken.“ Kurz darauf machte D. das Gelübde, niemals zu heiraten, vertiefte sich in die Schriften der Jeanne-Marie Bouvier de La Motte Guyon (1648-1717), einer bedeutenden Vertreterin des mystischen Quietismus in Frankreich, und gab ihre Werke in vier Bänden heraus. Er wurde so mit seinen welschschweizerischen Anhängern zu den letzten Vertretern dieses spezifisch pietistischen Gedankenguts. Gegenüber den atheistischen Strömungen der Zeit aber auch der traditionellen Orthodoxie betonte D. die Notwendigkeit des persönlichen Erfahrungsglaubens, die völlige Aufhebung des inneren Selbst und die „reine Liebe“. Damit verbunden sind seine Aussagen über die Jungfrau Maria, den Sündenfall, die Inkarnation und den sog. Astralgeist.

W.: De l’origine, des usages, des abus, des quantités et des mélanges de la raison et de la foi. Paris/Lausanne: Chez les Libraires Associés Chez Henri Vincent, 1790; La philosophie chrétienne, exposée, éclaircie, démontrée et appuyée sur l’immuable baze de la Révélation, ou la véritable religion pratique, expliquée et rendue à sa pureté primitive. [Lausanne]: [s.n.], 1800.

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