Druidinnen

Auch Druidissinnen (kelt. druydae), Bezeichnung für Wahrsagerinnen im 3. Jh. n. Chr. Sie gehörten dem gallischen Priesterstand an und hatten die Aufgabe, die Gestirne und Eingeweide der Opfertiere zu befragen, gewissen Opfern vorzustehen, geheimnisvolle Gebräuche auszuüben und Orakel zu erteilen. Sie weissagten aus den Sternen, dem Flug der Vögel, dem Wellenlauf der Flüsse usw. Ihre Aussagen galten als heilig und untrüglich. Ihre Kenntnisse der Heilkräfte von Kräutern und Pflanzen wurden von Hilfesuchenden sehr geschätzt. Zudem sagte man ihnen besondere visionäre Fähigkeiten nach.
Manchmal wohnten sie nächtlichen Opfern bei, wo sie sich völlig nackt, mit geschwärztem Körper, wirren Haaren und einer Fackel in Händen, in wahnsinnigem Taumel bewegten.
Die D. waren teils vermählt, teils auf eine bestimmte Zeit von der ehelichen Gemeinschaft ausgeschlossen, teils für ihr ganzes Leben jungfräulich.

Lit.: Contzen, Leopold: Die Wanderungen der Kelten. Leipzig: Engelmann, 1861; Birkhan, Helmut: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1997.
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