Drudenstein

Auch Hühnergott, Albfuß, Limnostracit, Trutenstein, Schrattenstein, Silex pertusus genannt, ist ein Kieselstein mit einem natürlichen Loch, dem sog. „Auge“.
D.e finden sich in größerer Zahl z.B. in Flüssen an der Südküste Englands und in Deutschland an der Ost- und Nordsee. Das „Auge“ entsteht meist durch Auswaschung von Kalkadern in härterem Gestein.
Geologisch ist ein D. ganz unterschiedlichen Ursprungs. Es kann sich dabei um durchlöchertes Geröll, fossile Seeigel oder Hahnenkamm-Austern (Lopha marshi) handeln. Letztere waren im deutschen Jura weit verbreitet und wurden, als Drudenfuß bzw. Albfuß gedeutet, zur Abwehr von Alben, Druden, Mahren, Hexen und anderen bösen Geistern eingesetzt. Zu diesem Zweck wurde der D. z.B. an einem Band oder einer Schnur befestigt und im Dachstuhl eines Hauses aufgehängt.
Ein Bezug zu den weisen keltischen Druiden, den Priestern und Gelehrten aus der Zeit vor der Christianisierung, ist nicht von der Hand zu weisen.

Lit.: Rätsch, Christian/Guhr, Andreas: Lexikon der Zaubersteine aus ethnologischer Sicht. Graz: ADEVA, 1989; Priewe, Gerhard/Bummert, Jürgen: Hühnergötter: Glückssteine vom Strande. Rostock: Hinstorff-Verlag, 2007; Reinicke, Rolf: Feuersteine Hühnergötter. Schwerin: Demmler Verlag, 2009.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.