Dowden, Hester

(*03.05.1868 Dublin; † 1949), verh. Travers-Smith, Tochter des renommierten Shakespeare-Gelehrten Edward Dowden, Frau eines prominenten Arztes in Dublin.
Automatistisches Medium, das mit großer Geschwindigkeit (mittels Ouija-Board) Botschaften auch mit verbundenen Augen empfing bzw. Kompositionen produzierte. Ihre jenseitigen sukzessiven Kontrollen (
spirit guides) bzw. eigenständigen psychischen Wesenheiten nannten sich Peter, Eyen, Astor, Shamar und Johannes. Letzterer habe 200 Jahre vor Christi Geburt gelebt und in der Bibliothek von Alexandria studiert. Seine textlichen Kundgaben erinnern in etwa an den Neuplatoniker Plotin. Im Februar 1924 meldete er sich durch direkte Stimme auch in einer Séance mit George Valiantine.
Zu ihren Sitzungsteilnehmern zählten
der irische Dramatiker Lennox Robinson, Pfarrer Savell Hicks sowie Sir William Barrett. Dieser neigt in seinem Vorwort zu D.s Buch Vocies from the Void in Bezug auf die ersten vier Kontrollen dazu, in ihnen eigenständige psychische Wesenheiten zu sehen und nicht bloß Erscheinungsformen der Persönlichkeit des Mediums.
Großes Aufsehen erregte ihr Buch
Psychic Messages from Oscar Wilde. Interessant ist bei D. die Spezialisierung der einzelnen Kontrollen auf bestimmte Phänomene, wobei hier vor allem Telepathie, Hellsehen und Psychokinese parapsychologisch relevant sind.

W.: Voices From the Void. London: Rider & Co., 1919; Psychic Messages from Oscar Wilde. London: T. Werner Laurie, 1923.
Lit.: Bentley, Edmund: Far Horizon: A Biography of Hester Dowden, Medium and Psychic Investigator. London: Rider & Co., 1951; Cummins, C.: Mind in Life and Death. London, 1956; Soal, S.G.: Note on the ‘Oscar Wilde’ Script.
JSPR (July 1926).
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