Doshas

(Sanskr., Unvollkommenheiten, Makel), im Ayurveda Bezeichnung der drei verschiedenen biologischen Prinzipien, bei denen zwischen primär körperlichen und primär geistigen unterschieden wird. Die geistigen D. werden Rajas und Tamas, die körperlichen Vāta, Pitta und Kapha genannt.
Von den körperlichen D., den drei „Humoren“, hängt die elementare menschliche Grundbefindlichkeit ab. Sie erhalten die Unversehrtheit des Körpers und sind für alle physischen und mentalen Abläufe verantwortlich. Jeder Mensch wird mit einer ihm eigenen Konstitution (Pakriti) in einer nur ihm eigenen Mischung der drei D. geboren. Diese stammen von den fünf materiellen Elementen (Äther, Luft, Feuer, Wasser, Erde) ab, welche die materielle Wirklichkeit bilden. Vāta leitet sich her von Äther und Luft, Pitta stammt vom Feuer und Kapha hat seinen Ursprung in der Erde.
Die bei der Geburt durch die Konstitution der Eltern und den Zeitpunkt der Empfängnis festliegende Konstitution stellt für die betreffende Person die individuelle Norm eines ausgeglichen Zustandes dar. Nur wenn das Gleichgewicht der D. durch falsche Verhaltensformen ins Ungleichgewicht gerät, entsteht ein krankmachender Zustand (Vikriti).
Im Ayurveda versucht man daher, den Zustand der Pakriti durch die Abgewogenheit der D. aufrechtzuerhalten.

Lit.: Lobo, Rocque: Ayurveda: besser leben im Rhythmus der Zeit. Zürich: M & T Verlag, 1987; Verma, Vinod: Ayurveda: der Weg des gesunden Lebens. Grundlagen, Methoden und Rezepte der altbewährten Heilkunst der Inder. München: O.W. Barth Verlag, 1992; Mattausch, Jutta: Ayurveda-Handbuch der Energietypen. Oberstdorf: Windpferd, 2014.
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