Donum Dei

(Lat., Gottesgabe), eine der meist gelesenen Abhandlungen des späten MA zur Alchemie. Das D. ist in mehreren Fassungen in Handschriften und Drucken vom 15. bis zum 18. Jh. überliefert und stellt eines der frühesten alchemischen Werke dar. Der Text ist durch Illustrationen zur allegorischen Herstellung des Steins der Weisen (Lapis philosophorum) angereichert. Der Kompilator ist unbekannt.
In der Einleitung des D. werden dem Alchemisten allgemeine Grundsätze vermittelt und theoretisch Natur- und Ausgangsstoff des Opus magnum sowie die Transmutation erklärt. Der Hauptteil besteht aus 12 Kapiteln mit Anleitungen zur Gewinnung des Steins der Weisen und entsprechenden Illustrationen. Der Schlussteil beschreibt die medizinischen Anwendungen des Lapis.
Die Illustrationen des D. hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die Ikonographie der Alchemie.

W.: Pandora: Das Buoch genannt/Die köstlichest Gab Gottes, in: H. Reusner (Hrsg.). Basel: Pandora, 1582, S. 1-59 (dt. Erstdruck); Libellus de lapide philosophorum, qui de antimonio minerali conficitur, in: B.G. Penot (Hrsg.): Tractatus varii de vera praeparatione et usu medicamentorum chymicorum. Basel, 1616, S. 206-36 (lat. Erstdruck); Canseliet, Eugène (Hrsg., Ubers. u. Kommentator): Les très précieux Don de Dieu, in: La Tour Saint-Jacques 8 (1957), S. 85-9o; 9 (1957), S. 62-78 (franz. Erstdruck).
Lit.: Buntz, H.: Die europ. Alchemie vom 13. bis zum 18. Jh., in: E.E. Ploss et al. (Hrsg.): Alchimia. Ideologie und Technologie. München, 1970.
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