Dokusan

(Jap. doku, allein, Einzel-; san, Gang zu einem Höheren), Begegnung eines Zen-Schülers mit seinem Meister in der Zurückgezogenheit seines Lehrraumes.
D. gehört zu den wichtigsten Elementen der Schulung des Zen. Es bietet dem Schüler die Möglichkeit, allein vor seinem Meister alle Probleme vorzubringen, die seine Übung (Zazen) betreffen, und die Tiefe seiner Zen-Erfahrung auszuloten.
Der Inhalt von D. unterliegt aus mehreren Gründen der Geheimhaltung: erstens wegen der geforderten Offenheit und Ehrlichkeit des Schülers gegenüber seinem Meister; zweitens wegen der Darlegung der Lösung des Koan; drittens zum Schutz der Einzelunterweisung des Meisters.
In einer echten Zen-Tradition darf D. nur geben, wer von einem authentischen Meister inka- shōmei (Siegel der Bestätigung) erhalten hat und zudem als Hassu bestätigt wurde, als ein Schüler, der mindestens den gleichen Grad der Erleuchtung erreicht hat wie sein Meister.

Lit.: Die drei Pfeiler des Zen: Lehre Übung Erleuchtung/hrsg. u. komment. v. Philip Kapleau. Zürich: Rascher, 1969; Lexikon der östlichen Weisheitslehren. Bern u.a.: Scherz, 1986.
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