Disen

(Altnord. dis, Plur. dísir, Frau, Frauen), germanische Natur- und Fruchtbarkeitsgöttinnen, die auch als Geburtshelferinnen verehrt wurden. Schön und anmutig von Gestalt, schenkten sie den Feldern der Menschen, aber auch Haustieren die Fruchtbarkeit. Sie waren vielleicht mit den altsächsischen Idisi des Ersten Merseburger Zauberspruchs verwandt. Die ihnen geweihten Opfer, die sog. Disenopfer (díslablót), sind für Norwegen Mitte Oktober und für Schweden im Februar bezeugt. Auf ihre kultische Verehrung weisen auch skandinavische Ortsnamen hin. Als D. werden in der Edda die Walküren und die Nornen genannt.

Lit.: Ström, Folke: Diser nornor, valkyrjor. Fruchtbarhetskult kungadöme i Norden. Stroem, Folke, 1954; Brate, E.: Disen. Zeitschrift für deutsche Wortforschung 13/1911-1912; Naumann, H.-P.: Disen. Reallexikon der germanischen Altertumskunde 5, 21984.
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