Dippel, Johann Konrad

(* 10.08.1673 Burg Frankenstein bei Darmstadt; 25.04.1734 Schloss Wittgenstein bei Bad Laasphe), pietistischer Theologe, Alchimist und Arzt.
D. studierte Theologie, Philosophie und Alchemie an der
 Universität Gießen mit Masterabschluss in Theologie 1693. Unter dem Pseudonym Christianus Democritus veröffentlichte er zahlreiche theologische Werke, die zum Großteil noch erhalten sind. 1698 verfasste er die polemische Schrift „Papismus Protestantium vapulans“. Ab etwa 1700 befasste sich D. mit Hermetik und Alchemie als Schlüssel zum Verständnis der Natur. Er erfand auch das Dippel-Öl (oleum animale foetidum), das heute zum Denaturieren des Brenn-Spiritus verwendet wird. Mit seinen chemischen Experimenten legte er zudem die Grundlagen für die Darstellung des Farbstoffes Berliner Blau. Laut eigenen Angaben soll er 1707 in Amsterdam einer Transmutation von Kupfer zu Silber und Gold beigewohnt haben.

W. (Auswahl): Papismus protestantium vapulans: oder, Das gestäupte Pabstthum, an den blinden Verfechtern der dürftigen Menschen-Satzungen in protestirender Kirch. [S.l.], 1698; Die Kranckheit und Arzney des Thierisch-Sinnlichen Lebens. Erstmahls Lateinisch zu Leyden 1711 bekannt gemacht, nun in die Hochteutsche Sprache übers. v. P(olycarpo) C(hrysostomo), 1713; Analysis Cramatis Harmonici Hyper-Metaphysico-Logico-Mathematica, Das ist: Chymischer Versuch zu destilliren per descensum, per ascensum & per latus, und in ihr Sal, Sulphur & Mercurium zu resolviren die drey harmonischen Systemata der heutigen Philosophie, nemlich des Cartesii, Spinosae und Leibnitzens … / Dippel, Johann Conrad/1734.
Lit.:
Goldschmidt, Stephan: Johann Konrad Dippel (1673-1734): seine radikalpietistische Theologie und ihre Entstehung. Göttingen: Vandenhoek und Ruprecht, 2001.
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