Ding

(Lat. res, ens), allgemeine Bezeichnung für alles, was möglich ist. Wird etwas nur gedacht, heißt es Gedankending (ens rationis). Da I. Kant das D. nicht in seiner Unabhängigkeit von anderen D.en, sondern in seiner Unabhängigkeit vom wahrnehmenden und erkennenden Menschen untersuchte, kam er zu dem Gegensatz vom Ding an sich und dem Ding für uns.
D. dient auch als Bezeichnung eines gefürchteten Wesen, um es nicht durch Nennung des Namens herbeizurufen, ausgehend von der Redensart „wenn man den Wolf beim Namen nennt, dann kommt er“.
Auch Krankheiten werden aus Angst vor den sie verursachenden Dämonen D. genannt.
Im germanischen Recht bezeichnet Thing (ahd.) die regelmäßigen Zusammenkünfte eines regionalen Verbandes für die Rechtsprechung und die Überwachung von Gerichtsverfahren.

Lit.: Grimm, Jakob und Wilhelm: Deutsches Wörterbuch, Bd. 2. Leipzig: Hirzel, 1860; Wilmers, Anne: Kants Ding an sich ein unlösbares Problem? Eine Rekonstruktion des kantischen Dinges an sich auf Grund seiner historisch-systematischen Ableitung von Platon, Aristoteles, Locke und Leibniz. Egelsbach: Hänsel-Hohenhausen, 1993.
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