Dii, Di

(Lat. deus, Gott), römische Bezeichnung für die zwölf großen griechischen Götter, die auch in der römischen Mythologie eine große Rolle spielten, sowie zahlreicher anderer Gottheiten, wie die folgende Liste zeigt:

Dii aligeri, die beflügelten Gottheiten: Iris, Amor, Cupido, Victoria, Mercur.
Dii animales, Götter aus Seelen Verstorbener, wie die Hausgötter, die Laren und Penaten sowie die Aufseher der Wege.
Dii averrunci, die Unglück abwendenden Gottheiten.
Dii coelestes, Himmelsgötter im Gegensatz zu den Göttern des Meeres, der Unterwelt und der Erde.
Dii genitales, Leben erzeugende Götter. In ihre Gemeinschaft im Himmel wurde Romulus aufgenommen.
Dii indigetes, einheimische, altitalische Heroen, die man wegen ihrer Verdienste für Volk und Staat als Schutzgötter des Landes verehrte: Janus, Picus, Faunus, Aeneas, Evander, Romulus.
Dii inferi, Götter und Genien der Unterwelt: Pluto, die Furien und die Manen.
Dii littorales, Götter der Ufer, des Meeres, die ihre Tempel auf Vorgebirgen an Seeküsten hatten: Glaucus, Leucothëa, Palämon.
Dii lucrii, Gottheiten des Gewinns: Mercur, Argentinus, Aesculanus, Pecunia.
Dii magici, Götter, die man bei Bezauberungen anrief: Pinto, Hecate, Proserpina.
Dii majorum gentium, ein Ausdruck, den Cicero von den Patres majorum gentium, den ältesten römischen Adelsgeschlechtern, auf die vornehmsten Götter übertragt.
Dii manes, die guten Geister der Verstorbenen, die von den Römern als Götter geachtet wurden. An ihren Gräbern opferte man Schweine oder Schafe. Sie hießen auch Lares, im Gegensatz zu den Geistern böser Verstorbener, den Larven.
Dii marini, Meergötter: Neptun, Amphitrite, Nereus, Tethys, die Tritonen, Nereiden, Venus und einige Laren.
Dii medii, Halbgötter im Sinne von Mittelwesen zwischen den oberen und den unteren Göttern: Erd- und Wassergötter, die ihren Sitz weder im Olymp, noch in der Unterwelt hatten.
Dii municipales, Götter, die nur einzelnen Munizipien eigen waren.
Dii natalitii, Götter, die den Gebärenden beistanden: Juno Lucina, Diana Lucina. Nascio, Numeria, Vitumnus, Sentinus und Sentina, Volumnius and Volumnia. Hierzu gehören auch die Nixi Dii, drei Schutzgötter der Gebärenden, deren knieende Bildsäulen auf dem Capitol vor der Kapelle der Minerva standen.
Dii nuptiales, die Ehegötter: Juno, Ceres, Venus Suada, Hymen, Amor.
Dii patellarii, Schüsselgötter. Name der Laren, weil man ihnen bei jeder Mahlzeit einen Teller (Patella) mit den Erstlingen der Früchte und ein Salzfässchen hinstellte.
Dii phaecasiani, Götter, die eine Art weiße Schuhe trugen, welche Phaecasia hießen und in Athen Priestertracht waren.
Dii semitales, Götter, die Fußsteige (semita) beschützen und auf denselben verehrt wurden.
Dii superi, im Himmel wohnende Götter im Gegensatz zu den unterirdischen.
Dii viales, Laren, die auf Wegen und Straßen verehrt wurden.

Lit.: Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Erftstadt: Area Verlag, 2004; Comte, Fernand: Mythen der Welt. Darmstadt: Wiss. Buchges., 2008.
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