Diessbach, Nikolaus Joseph Albert von

(*15.02.1732 Bern; 22.12.1798 Wien), Offizier, später Jesuit.
D. trat früh in den Dienst des Königs von Sardinien. Nach seiner Konversion zum Katholizismus bei den Jesuiten in Turin 1754 trat er nach dem Tod seiner Frau 1759 in Genua in den Jesuitenorden ein. 1764 wurde er zum Priester geweiht und wirkte in Italien und in der Schweiz als Volksmissionar, Prediger und Seelenführer. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 war er wiederholt und ab 1790 bis zu seinem Tod in Wien. Hier wirkte er zunächst als Erzieher im Kaiserhaus und wurde bald Mittelpunkt eines kleinen Kreises glaubenseifriger Katholiken, zu denen Heinrich Freiherr von Penckler und Klemens Maria Hofbauer gehörten. 1778 gründete er zur Verbreitung des katholischen Schrifttums den Geheimbund „L’Amitié chretienne“ (Christliche Freundschaft). Im Kampf gegen den Josephinismus förderte er die katholische Restauration und durch seinen Schüler Klemens Maria Hofbauer wirkte er nachhaltig auf das katholische Leben Österreichs.

W.: Le chrétien catholique inviolablement, attaché à sa religion, 3 Bde., Turin 1771; La voix du zèle, ebd. 1774; La piété forte, Freiburg/Schweiz 1777 (vielleicht mit s. Schüler D.G. Giulio); La solitaire chrétienne et catholique, ebd. 1778; Réflexions sur les ordres religieux, Paris 1789.
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