Delos

Die heiligste Insel der Griechen mit einer Fläche von 3,5 km2 inmitten der Kykladengruppe im Ägäischen Meer liegt zwischen Mykonos im Nordosten und Rinia im Westen.
Nach der griechischen Mythologie erhob sich die Insel auf Befehl von Zeus aus dem Meer, um der Leto außerhalb der von Juno in Eid genommenen Erde einen Ort zu bieten, wo sie ihre Kinder gebären konnte. Sie gebar dort Apollo und Artemis.
Die Insel wurden dann von den Kretern besetzt, die einen Muttergottheit-Kult errichteten, auf den der Kult des Apollo folgte. Ein homerischer Hymnus bezeugt, dass sich die Jonier schon im 9 Jh. v. Chr. zu Frühlingsbeginn auf der Insel versammelten, um Phoibos-Apollon mit Opfern, Spielen, Tänzen und Gesang zu huldigen. Um 600 v. Chr. erhielt Samos das Inspektorat und als Peisistratos die Legende bestätigte, dass Theseus den Apollokult von Kreta nach D. gebracht hatte, stieg das Ansehen noch mehr.
454 v. Chr. geriet die Insel in Abhängigkeit von Athen, erfreute sich aber nach der Machtübernahme durch die Makedonier 336 v. Chr. von Neuem als blühende und durch das dortige Apolloheiligtum neben Delphi als die heiligste Stätte der Griechen. 166 v. Chr. gaben die Römer den Athenern den Apollotempel zurück und machten aus der Stadt einen Freihafen, womit der Niedergang vorgezeichnet war, der 88 v. Chr. durch Plünderungen unter Mithridates eingeleitet wurde. Mit Beginn der römischen Kaiserzeit begann der Hafen zu versanden und wurde schließlich aufgegeben.
Heute leben auf Delos nur die Museumsaufseher mit ihren Familien. 1990 wurde die Insel aufgrund ihrer besonderen Bedeutung als ehemaliges Zentrum der Apollon-Verehrung von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Lit.: Zapheiropulu, Phōteinē: Delos. Athen: Krene-Verl., 1983; Arnold, Charles (Hrsg.): Die Inseln des Mittelmeers. Hamburg: marebuchverlag, 2008.
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