Deismus

(Lat. deus, Gott), Lehre vom Glauben an einen Gott, der die Welt geschaffen hat, in das Weltgeschehen aber nicht eingreift (im Gegensatz zum Theismus). Der D. leugnet daher jede übernatürliche Offenbarung und jede Form von Wunder.
D. war vor allem die Gotteslehre der Aufklärung in ihrem Bemühen, Religion und Freiheit der Vernunft in Einklang zu bringen. Das Wesen der Religion wird in das sittliche Handeln gemäß der vom Schöpfer in die Natur eingegossene Vernunftordnung verlegt. Diese Ordnung ist aus sich selbst verstehbar. Je mehr die Vernunft die Natur ergründet, umso weniger bedarf sie des Gottesbezugs.
Diese aus dem Geist der Aufklärungsphilosophie hervorgegangene Sicht der Welt als Kern jener „Religion, in der alle Menschen übereinstimmen“, wurde in der Freimaurerei als Basis betrachtet, ohne auf einzelne Konfessionen der Bundesbrüder einzugehen.

Lit.: Meseke-Uslar, Hermann: Die Universale Gotterkenntnis (der Deismus) als Schöpferin dieser natürlichen Lehre des Geistes sowie als unwandelbare, unveränderliche Grundlage der wahren Religion, Lebensweisheit und Sittlichkeit zu dem nahenden Gottesreich der Großen Harmonie. München: Carl Fr. Schmidt, [1934]; Voigt, Christopher: Der englische Deismus in Deutschland. Tübingen: Mohr Siebeck, 2003.

 

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