De’ Ricci, Caterina

(Ordensname), Taufname: Alessandra Lucrezia Romola (* 23.04.1522 Florenz; 02.02.1590 Prato), heilig (29.06.1746, Fest: 2. Februar), Dominikanerin und Mystikerin aus altadeligem Geschlecht.
D., die mit fünf Jahren ihre Mutter verlor, zeigte bereits in ihrer Kindheit eine starke religiöse Ausrichtung und hatte besondere Erlebnisse. Am 18. Mai 1535 trat sie 13-jährig bei den Dominikanerinnen von S. Vincenzo in Prato ein. Während des Noviziats fiel D. durch Unbeholfenheit in Gesang und Handarbeit auf. Aufgrund ihrer fortwährenden mystischen Betrachtungen hatte sie Schwierigkeiten, sich auf die Erfordernisse der Außenwelt zu konzentrieren, wurde schließlich 1536 aber doch zur ewigen Profess zugelassen.
Nach wenigen Monaten geriet sie ihrer andauernden Versunkenheit wegen in Misskredit. 1538 erkrankte sie schwer. Im Mai 1540 wurde sie nach Anrufung von Fra Girolomo Savanarola wieder gesund und genoss von da an größere Wertschätzung. Die körperlichen und seelischen Leiden nahmen jedoch kein Ende.
Zuweilen glaubte sie, zur Rettung von Sündern in den Flammen des Fegefeuers zu brennen; die Schwestern konnten sie in diesem Zustand nicht berühren, ohne sich die Finger zu verbrennen. Ihr unausgesetztes strenges Fasten wandelte sich nach 1542 in nahezu vollständige Nahrungslosigkeit. Ab dem 20. Lebensjahr schlief sie kaum mehr.
Ab Februar 1542 bis 1554 durchlebte sie allwöchentlich von Donnerstagmittag bis Freitag, 16.00 Uhr, in tiefer Ekstase das Leiden Christi, wobei sich an ihrem Körper die Stigmen zeigten.
1547 wurde D. Superiorin, 1552 Priorin des Klosters und dies mindestens sieben Biennien.
Sie unterhielt einen regen Schriftverkehr mit zahlreichen Persönlichkeiten, wie dem hl. Philipp Neri, dem hl. Karl Borromäus, der hl. Maria Magdalena von Pazzi, mit der Familie des Großherzogs der Medici und der Mutter von Cosimo I. Ihr außergewöhnliches Leben mit zahlreichen paranormalen Erscheinungen wurde auch einer kirchlichen Kontrolle unterzogen und für echt empfunden.
Am 23.11.1732 wurde D. von Papst Clemens XII. selig gesprochen. Ihr unverwester Körper ruht im Kloster San Vincenzo (heute üblicherweise Santa Caterina genannt) in Prato.

Lit.: Schleyer, Franz L.: Die Stigmatisation mit den Blutmalen: biographische Auszüge und medizinische Analyse. Hannover: Schmorl & von Seefeld Nachf., 1948; Pierini Caterina: La spiritualità di S. Caterina de Ricci nel suo epistolario. VivereIn, 1994; Anodal, Gabriella: S. Caterina de‘ Ricci, ESD-Edizioni Studio Domenicano, 1995; Lungo, Paolo: Ricerca di Dio e ritrovamento di sé. ESD-Edizioni Studio Domenicano, 2005.

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