Davidstern

Sechszackiger Stern aus zwei ineinanderliegenden Dreiecken (Hexagramm), im Judentum „Schild Davids“ (hebr. magen david) genannt.
Der D. ist als Amulett bereits im 6. Jh. als „Siegel des Salomo“ geläufig, für das sonst das Pentagramm steht. In der > Kabbala symbolisiert der D. das Durchdringen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. Das „Sefer ha Gevul“ des David ben Judah (13./14. Jh.) erwähnt den D. als magisch-kabbalistisches Symbol. Die Verbindung zwischen magischer Anwendung, jüdischem Symbol, Freimaurer- und Brauer(ei)-Zeichen (als solches erstmals 1397 bezeugt) ist nicht völlig geklärt.
Obwohl der D. im jüdischen Kulturbereich bereits an herodianischen Gebäuden, in der Synagoge von Kafarnaum und 1356 als Siegelzeichen in Regensburg auftritt, wurde er erst nach dem Mittelalter im böhmisch-mährisch-fränkischen Raum zum Zeichen der Zugehörigkeit zum Judentum.
Im 19. Jahrhundert wurde er, zunächst beschränkt auf liturgische Gegenstände und Synagogen, mit dem Zionismus zum nationalen Symbol des Judentums und des jüdischen Staates.
Der Nationalsozialismus verordnete 1933 den Juden das Tragen des gelben „Judensterns“ als Erkennungszeichen, um sie so leichter identifizieren und diskriminieren zu können.

Lit.: Plaut, W. Gunther: The Magen David: Washington, D.C.: B’nai B’rith-Books, c1991; Davidstern: Zeichen der Schmach, Symbol der Hoffnung. Wolf Stegemann, S. Johanna Eichmann [Hg.]. Dorsten: Dokumentationszentrum, 1991.
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