Dastin, John

Auch Dastyn oder Daustin, J. (*1288; um 1334), englischer Alchimist.
Über sein Leben ist nur wenig bekannt. Er war Mönch und befasste sich mit > Alchemie und Philosophie. Eine biografische Notiz De vita, aetate ac scripsis Johannis Dastin wurde in einem Manuskript des 17 Jhs. gefunden (Ms Oxford, Bold. Libr., Ashmol. 1445, VIII, fol. 53). Bekannt sind von ihm hingegen einige lateinische alchemistische Schriften und etliche Briefe, darunter einer aus dem Jahr 1320 an Papst Johannes XXII. zur Verteidigung der alchemistischen Praxis. Er enthält eine Beschreibung der Metalltransmutation (> Lapis philosphorum) und behandelt die > Universalmedizin (> Panecea).
Einer seiner alchemistischen Traktate ist Napoleone Orsini, dem Kardinaldiakon von St. Adrian (1288-1342), gewidmet.
D. zufolge müssen die (unedlen) Metalle ehe sie in > Gold transmutiert werden können in ihre > Materia prima, die bei ihm dem > Mercurius (Quecksilber) entspricht, zurückgeführt werden. In der mystischen Allegorie Visio fasst D. das Werk des Alchemisten (> Opus magnum) als analog zu Passion, Tod und Auferstehung Jesu auf und in der Epistola boni viri erklärt er den Erfolg der Alchemisten als abhängig von der Gnade Gottes. In Super arte alcumistica zieht D. eine Parallele zwischen Gottes Schöpfung der menschlichen Seele und der Darstellung des > Steins der Weisen durch die Alchemisten.
Die D. zugeschriebenen Werke finden sich neben den vorhandenen Manuskripten in Harmoniae imperscrutabilis Chymico-Philosophicae von Hermannus Condeesyanus (1625), in Fasciculus Chemicus von Arthur Dee (1629) und in Theatrum Chemicum Britannicum (1652) von Elias Ashmole.

W.: Zu den vorh. Manuskripten s. D.W. Singer: Catalogue of Latin and Vernacular Alchemical Manuscripts in Great Britain and Ireland. Dating before the Sixteenth Century, 3 Bde. Brussels, 1928-31, Bd. I, S. 261-68; gedruckte Texte: Die „Visio erschien in: J. Rhenanus, Harmoniae Imperscrutabilis Chymico-Philosonphicae etc.

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