* um 458 Damaskus, † um 540, Neuplatoniker und letzter Leiter der Akademie von Athen.
Nach Studien in Alexandria trat D. in die neupaltonische Schule von Athen ein und wurde schließlich deren letzter Leiter. Als Justinian I. die Akademie schloss (529), versuchte D. diese in Persien weiterzuführen (531-533), scheiterte jedoch. Er kehrte daraufhin mit seinem Schüler Simplikios wieder in das Oströmische Reich zurück und schrieb Kommentare zu Schriften Platons.
In seiner philosophischen Systematik bestreitet D. die Möglichkeit objektiver Erkenntnis, ohne damit die Philosophie und die Wissenschaft zu verwerfen, sondern nur um auf die Unzulänglichkeit der Vernunft hinzuweisen. Die Grenzen der Vernunft glaubt er vielmehr durch > Intuition und > Mystik überwinden zu können.
D. betont die Transzendenz des Absoluten so stark, dass er nicht mehr vom Einen, sondern nur vom „Unsagbaren“ spricht, worüber nur negative Aussagen sinnvoll seien. Alle Aussagen über das Verhältnis des Absoluten zur uns zugänglichen Welt seien nämlich nur vorläufig. Paranormologisch ist seine Betonung von Intuition und Mystik als Wege der Erkenntnis von Bedeutung.
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