Daktylen

Griech. daktylos, Finger; engl. dactyls; ital. dita; Naturdämonen, denen die Kenntnis der Metallbearbeitung zugeschrieben wird.
Die Aussagen der griechischen Mythologie über die D. sind allerdings völlig undurchsichtig.
Nach einer Version soll Rhea (eine Gestalt d. griech. Mythologie), während sie mit > Zeus schwanger wurde, ihre Finger in den Boden gepresst haben, um ihre Schmerzen zu lindern. Aus dieser Stelle seien die D. entsprungen, fünf weibliche von ihrer linken und fünf männliche von ihrer rechten Hand. Andererseits sollen die D. schon lange vor der Geburt des Zeus auf dem Berg Ida in Phrygien gelebt haben. Nach einer wiederum anderen Version soll es sich bei den männlichen D. um die > Kureten gehandelt haben, welche die Wiege des Zeus auf > Kreta schützten. Herakles, der Älteste unter ihnen, habe den wilden Ölbaum von den > Hyperboreern auf den Olymp geholt und seine jüngeren Brüder dort zum Wettkampf aufgerufen , womit die Olympischen Spiele begründet wurden. Es gibt auch Berichte, welche die D. als Wahrsager, Magier, Exorzisten und Ärzte ausweisen.
Nach Kreta sollen die D. das > Feuer und nach > Griechenland die > Musikinstrumente gebracht haben.

Lit.: Diodor’s von Sizilien Geschichts-Bibliothek. Berlin-Schöneberg: Langenscheidt, 1867-[1913]; Apollonius: Die Fahrt der Argonauten. Stuttgart: Reclam, 2010; Pausanias: Reisen in Griechenland. Bd. 1-3. Düsseldorf: Artemis und Winkler, 2001.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.