Dämonolatrie

Engl. demonolatry, ital. demonolatria, Dämonenverehrung, Teufelsanbetung. Dabei wird dem Teufel eine Übernatürlichkeit bis göttliche Macht zugesprochen, die ihn befähigt, die Anhänger zu schützen und den anderen Schaden bis hin zur Vernichtung zuzufügen.
Die Verehrungsformen sind vielfältig und kulminieren in der > Schwarzen Messe. Die Autorität des Teufels ist absolut. Sie entbindet von bürgerlichen und religiösen Verpflichtungen und Werten, mit Ausnahme der Huldigung des Teufels, der bei Unterlassung der geforderten Verehrung mit Vergeltung droht.
Auch die Anhänger des Teufelskultes sind vielschichtig. Sie reichen von grundsätzlichen Verehrern bis zu jenen, die sich für die Protesthaltung oder die Rituale interessieren. Diese Riten enthalten magischen Sex, Nekromantie, Blutriten bis Blutopfer und werden von der satanischen Priesterschaft geleitet. Die dabei verwendeten Texte dienen der Schulung der Mitglieder des Hexenzirkels, enthalten aber auch Kapitel über die Geschichte der Dämonologie, die Heiligen Dämonischen Tage, die Opfergaben, die Gebete, die Siegel, die religiösen Riten und eine Einführung in die D.- Magie. Die D. spielt auch in Musik und Kunst eine Rolle, wobei die Provokation einen besonderen Stellenwert einnimmt, weniger die D. selbst.
Der Teufel wird dabei vor allem als Gegenpol zu Christus verstanden, weshalb die Kirche D. grundsätzlich ablehnt.

Lit.: Remi, Nicolas: Demonolatry: An Account of the Historical Practice of Witchcraft. Mineola, NY: Dover Publ., 2008 (unabridged republication of the ed. first published in 1930; Connolly, S.: Modern demonolatry. Denver, Col.: Darkerwood Pub. Group, c 1998.
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