Dämonistische/dämonologische Hypothese

Auffassung, dass paranormale Phänomene vor allem durch negative Auswirkungen von bösen Geistern verursacht werden. Paranormologisch ist eine solche Ansicht erst dann angebracht, wenn alle anderen Erklärungsversuche nicht ausreichen. Da es rein phänomenologisch grundsätzlich nicht möglich ist, mit Sicherheit auf eine negative Einwirkung transzendenter Geistwesen zu schließen, kann hier höchstens von Indizien gesprochen werden. Man ist daher gut beraten, solche Annahmen hintanzusetzen. Die Gefahr einer Induktion des Empfindens, besessen zu sein, wo im Grunde nur innerpsychische Faktoren wirksam sind, ist bei bestimmten Fällen so groß, dass selbst schon die Erwähnung der Möglichkeit das Besessenheitsempfinden fördert.
Theologisch gesehen ist die d. H. nicht grundsätzlich auszuschließen, rein phänomenologisch jedoch nicht zu beweisen. > Besessenheit.

Lit.: Ringger, Peter: Das Problem der Besessenheit. Zürich: Verlag Neue Wissenschaft, 1953; Kasper, Walter/Lehmann, Karl (Hrsg.): Teufel – Dämonen – Besessenheit: zur Wirklichkeit des Bösen. Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag, 1978; Gagliardi, Giorgio: Psychologische Aspekte dämonischer Besessenheit: Exorzismus und Befreiungsgebet, in: Andreas Resch: Paranormologie und Religion. Innsbruck: Resch, 1997 (Imago Mundi; 15), S. 433-478.
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