Cyberspace

(Engl. Kunstwort aus griech. kybernetes, Steuermann, und engl. space, Raum), kybernetischer Raum, auch Datenraum und virtueller Raum genannt. Die englische Bezeichnung hat sich weitgehend durchgesetzt, wenngleich auch virtueller Raum sehr gebräuchlich ist.
C. als Begriff wurde 1984 von dem US-amerikanischen Science Fiction-Autor William Gibson in seinem Roman Neuromancer geprägt. Gibson beschreibt darin einen Ablauf, in dem „Konsolen-Cowboys“ ihre Cyberspace-Helme aufsetzen und ihr Bewusstsein in dreidimensionale „virtuelle“ Umgebungen projizieren können.
Inzwischen hat das Internet dieser virtuellen Welt ein technisches Kleid gegeben.
Vorstellungen von einem C. gehen jedoch bis in die Antike zurück und finden sich in den verschiedensten Formen in den Mythologien der Völker. Dort ist die Rede von kosmischen Wesenheiten in Form von Geistern, Engeln, Dämonen und Ufos, die den Kosmos bevölkern und mit dem Menschen kommunizieren.
Im Gegensatz zum Mythos ist der C. in Form des Internets zwar virtuell, aber doch grundsätzlich real. Diese Realität des C. kann jedoch, insbesondere im Spielebereich, sogar magische Strukturen annehmen und im Erleben der C.-Wanderung in mythologische Inhalte umschlagen. Allerdings ist der C. des Internets immer nur so weit gegeben und wirksam, als der Mensch ihn speist und zugleich verzehrt.

Lit.: Ketov, S. V.: Superconformal hypermultiplets in superspace/… Deutsches Elektronen-Synchrotron Hamburg: DESY, 2000; Drury, Nevill: Magie: vom Schamanismus und Hexenkult bis zu den Technoheiden. Aarau; München: AT Verlag, 2003.
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