Curandero

(Span., Heiler), Bezeichnung für den süd- und mittelamerikanischen > Heiler oder Schamanen. Seine Aufgaben reichen von der Behandlung von Krankheiten bis zu > Wahrsagung, Opferung, Jagd- und > Regenzauber. Dem C. obliegen zudem die Leitung religiöser Zeremonien, bei denen sich die Teilnehmer durch psychotrope > Drogen in einen künstlichen Trancezustand versetzen, die Deutung von > Visionen Stammesangehöriger oder seiner Klientel und nicht zuletzt die Kräuterheilkunde. Diese fußt auf der Tradition ihrer Vorfahren und erfordert eine umfassende Kenntnis der > Heilkräuter, waren doch schon im vorkolumbischen Mexiko über 1000 Heilkräuter und zahlreiche Rauschdrogen bekannt, die vom Leibarzt Philipps II. von Spanien, Francisco > Hernández de Toledo (1514-1587), gesammelt und beschrieben wurden.
Selbst bei den in den USA lebenden Mexikanern sind die C. die bekanntesten Volksheiler und Therapeuten, zu denen auch viele Medien gezählt werden.

Lit.: González-Quevedo, Oscar: Curandeirismo um mal ou um bem? Sao Paulo: Edicoes Loyola, 1976; Beeby, Marguerite F.: Curanderos in Colonial New Spain. Thesis (M.A.), University of Missouri-St. Louis, 1989.
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