Cummins, Geraldine Dorothy

(1890-1968), irisches > Schreibmedium und Schriftstellerin.
C. war die Tochter von Ashley Cummins, Professor der Medizin an der Universität Cork in Irland. Im Dezember 1923 entdeckte sie bei einer Sitzung mit Miss E.B. Gibbes ihre Fähigkeit des > Automatischen Schreibens. In den kommenden 20 Jahren verfasste C. neun historische Romane aus der Zeit des frühen Christentums. Dabei hatte sie nie Theologie oder verwandte Gegenstände studiert. Sie reiste viel, doch kam sie nie nach Ägypten oder Palästina.
Ihr Schreiben war allgemein sehr langsam. Beim automatischen Schreiben hingegen war sie sehr schnell. Am 16. März 1926 produzierte sie in einer Stunde und fünf Minuten 1750 Worte. In ihren Werken durch Automatische Schrift verarbeitete sie Wissen, das sie eigentlich nicht hatte. Dabei soll es sich um einst verloren gegangene Schriften handeln, die mit Hilfe von > Kontrollen (Geistern) rekonstruiert wurden.
Laut Beatrix Gibbes, einer Freundin und Assistentin, setzte sich C. an den Tisch, bedeckte die Augen mit der linken Hand und konzentrierte sich still. Dann fiel sie in eine leichte Trance und die Hand begann zu schreiben. Normal gab Astor, ihr Geist, eine kurze Einführung und teilte mit, dass eine Wesenheit zu sprechen bereit sei. Gibbes saß neben C., entfernte das einzelne Blatt, wenn es voll war, und führte die Hand von C. zum Kopf der neuen Seite. Das Schreiben wurde so ohne Unterbrechung fortgesetzt.
Die ersten Schriften – Die Schriften der Cleophas, Paulus in Athen und Die großen Tage von Ephesus – enthalten theologische und geographische Kenntnisse, die der Autorin nicht bekannt sein konnten, wenngleich sie als Tochter eines Universitätsprofessors vieles gehört haben mag.
Bei der Schrift The Road to Immortality (Die Straße zur Unsterblichkeit) soll der Philosoph Frederick > Myers durch sie geschrieben haben. Die Schrift Swan on a Black Sea (Schwan auf einem schwarzen See), worin sie ausführlich über das automatische Schreiben berichtet, soll Mrs. Willett (Winnifred > Coombe-Tennant) durchgesagt haben. Hier wie auch bei Myers bleibt die Frage offen, wie viel C. über die beiden gewusst hatte.
Neben diesen automatischen Texten schrieb C. auch Novellen, Dramen und Essays zur Parapsychologie. Mit einem Arzt arbeitete sie in therapeutischen Sitzungen, wo ihre Anwesenheit beim Patienten das Erinnern unbewusster psychischer Inhalte fördern sollte.

C. ist bis heute eines der bekanntesten Medien der Automatischen Schrift.

W. (Auswahl): The Scripts of Cleophas. London: Rider & Co., 1928; Paul in Athens. London: Psychic Book Club, 1939; Swan on a Black Sea. Tasburgh: Pelegrin Trust, 1986; Der Weg zur Unsterblichkeit. Medialer Bericht von d. Jenseitigen. Frederic Myers über die Daseinsebenen im Diesseits und Jenseits. Rimsting/Chiemsee: Arends: [1988]; Die Auferstehung Christi. Berlin: Schikowski, [1994].
Lit.: Björkheim, John: Die verborgene Kraft: Probleme der Parapsychologie. Olten: Walter, 1954.
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