Crux commissa

(Lat., aneinandergefügtes Kreuz), ein Kreuz, bei dem der Querbalken auf dem Längsbalken aufliegt. Das C. wird nach dem griechischen Buchstaben T (tau) auch Tau-Kreuz, > Antoniterkreuz oder ägyptisches Kreuz genannt. Es ist ein altes heiliges Zeichen, das sich schon bei den Assyrern und amerikanischen Ureinwohnern findet. In der Bibel steht bei Ez 9,4: „Der Herr sagte zu ihm: Geh mitten durch die Stadt Jerusalem und schreib ein T auf die Stirn aller Männer, die über die in der Stadt begangenen Gräueltaten seufzen und stöhnen.“
Das C. ist als heiliges Zeichen ein Sinnbild für den Mittelpunkt der Welt, für die alles berührende Sonnenkraft wie für den aus der Himmelssphäre herabströmenden Regen.
Bei den römischen Soldaten bedeutete es Leben.
In dieser positiven Bedeutung fand das C. auch Eingang in das Christentum als Kennzeichen des Auserwähltseins, der Erlösung und der Treue. Zuerst wurde es von den koptischen Christen verwendet. Dann gab man den Mönchsstäben oben die T-Form. So wurde es zum Attribut des Wüstenvaters Antonius d. Großen und zum Zeichen des Mönchsordens der Antoniter. Der heilige Franziskus verwendete dieses Kreuz als Unterschrift, womit es zu einem franziskanischen Symbol wurde.
Die zuweilen vertretene Ansicht, das Kreuz Christi sei ein C. gewesen, wird allein schon durch die Tatsache widerlegt, dass über ihm eine Tafel angebracht war. (Lk 23,38).

Lit.: Schwarz-Winklhofer, Inge/Biedermann, Hans (Hrsg.): Das Buch der Zeichen und Symbole. Graz: Verlag für Sammler, 1990.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.