Corona

(Lat., Krone; griech. stephana, Siegeskrone), Märtyrerin (* um 160 in Ägypten oder Syrien; † 177), heilig (Fest: 14. Mai). C. erlitt an einem 14. Mai mit 16 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Victor den Märtyrertod in Damaskus oder in Alexandrien. Anlass war die unter Antoninus vorgenommene Verhaftung und Folterung des christlichen Soldaten Victor von Siena. C. kam hinzu und bekannte laut, dass ihr über ihrem eigenen Haupt und dem ihres Mannes wegen dessen Standhaftigkeit unter der Folter je eine corona, Siegeskrone, erschienen sei. Victor wurde enthauptet und C. durch Anbinden an zwei niedergebeugten Palmen beim Hochschnellen derselben auseinandergerissen.
997 veranlasste Otto III. die Übertragung ihrer Reliquien von Otricoli nach Aachen. Karl IV. brachte andere Reliquien der C. von Feltre in den Veitsdom nach Prag. In Bayern und Österreich wird C. noch heute vom Volk verehrt.

Geschätzt ist vor allem das Coronagebet. Dabei wird C. als Erzschatzmeisterin über die verborgenen Schätze, als Fürsprecherin der armen Leute und Gebieterin der bösen Geister zur Erlangung von Reichtum durch eine Serie von Gebeten angerufen, ist doch ihr Name mit den Kronen verknüpft, die sie für Victor und für sich aus dem Himmel kommen sah.

Lit.: Acta Sanct. Boll. Mai 3, 265 ffl.; Sauser, Ekkart: Victor und Stephanisa/Corona, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL), Bd. 12, Herzberg, 1997, Sp. 1349-1350; ders.: Korona aus der Thebais, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL), Bd. 23, Nordhausen, 2004, Sp. 845-846; Löhr, Alfred: Die Heilige Corona und ihre mittelalterlichen Darstellungen in Bremen, in: Bremisches Jahrbuch, Bd. 66, Bremen 1988, S. 47-58.
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