(Lat. convulsus, erschüttert), mit tonisch-klonischen Krampfanfällen Behaftete.
Eine Konvulsion ist ein sich in Serien wiederholendes klonisches oder tonisches Krampfgeschehen der Körpermuskulatur, daher spricht man heute anstatt von Konvulsion von tonisch-klonischem Krampfanfall. Bei diesen Anfällen kommt es zu kurzen Kontraktionen mit kurzen Entspannungsintervallen oder zu länger anhaltenden Krampfanfällen mit nachfolgender Muskelerschlaffung, meist verbunden mit einem Bewusstseinsverlust. Solche Zustände können physiologisch oder psychisch ausgelöst werden, wie bei verschiedenen Tanz-, Musik-, Massen- oder religiösen Veranstaltungen mit starken Körperbewegungen. Zuweilen kommt es zu epidemischen Formen wie bei den C. des Jansenismus, einer volksreligiösen Bewegung des 17. und 18. Jh., die dadurch in die Geschichte eingingen.
1731 veranstaltete die Bewegung eine religiöse Zusammenkunft am Grabe eines Volksheiligen, des Abbé François von Paris, bei der ein Kranker sich auf den Grabstein setzte und in Konvulsionen verfiel, was sich epidemisch auswirkte. Es folgte inspiriertes Reden, das oft die Bildung und die normale Beredsamkeit der sog. C. überstieg; Kranke wurden geheilt, Weissagungen sollen sich erfüllt haben und andere paranormale Phänomene aufgetreten sein. In dieser Begeisterung hielten die C. dann auch öffentliche Vorträge.
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