Consus

(Lat. condere, bergen), römischer Agrargott der glücklich „geborgenen“ Ernte. C. war der Schutzgott des nach altitalischem Brauch in Korngruben aufbewahrten Getreides. Er besaß daher in der Nähe des Circus Maximus einen unterirdischen Altar und seit dem 3. Jh. v. Chr. einen Tempel auf dem > Aventin. Die zu seinen Ehren gefeierten Feste, die Consualia, bei denen der unterirdische Altar aufgedeckt wurde, fanden am 21. August und am 15. Dezember statt. Da bei diesen Festen auch Pferderennen abgehalten wurden, sah man in C. irrtümlicherweise auch Poseidon-Neptun.
Die Ableitung des Namens von consilium (Rat) bzw. die Bezeichnung von C. als Gott des guten Rates ist nicht überzeugend.

Lit.: Preller, Ludwig: Römische Mythologie. Essen: Phaidon-Verl., [1997]; Bellinger, Gerhard J.: Knaurs Lexikon der Mythologie. München: Droemersche Verlagsanst. Th. Knaur Nachf. GmbH & Co.KG, 2005.
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