Claudius Coelestinus

(Deckname) hat in seiner Schrift De his que mundo mirabiliter eveniunt (Paris, 1542) bemerkenswerte Äußerungen über das Außergewöhnliche in der Welt gemacht, indem er dieses schon damals möglichst natürlich zu erklären suchte. Wenn Menschen in den Zustand des Außersichseins (Ekstase) gelangen, vor dem Tod Zukünftiges voraussagen oder Verborgenes offenbaren, so erfolge dies durch eine plötzliche Steigerung der „potentia cognoscitiva“, der Kraft der Erkenntnis. Wie beim Echo der Ton den gleichen Ton hervorruft, so sei es auch möglich, dass einer, der z.B. ein Pferd gestohlen hat und vor mir steht, befürchtet, ich könnte dies feststellen. Sollte ich ebenfalls darüber nachdenken, so könnte es sein, dass die Gedanken im Gehirn des Diebes bei mir dieselben Gedanken hervorrufen. Das Bewegen ferner Gegenstände, wie dies > Avicenna annahm, verneinte C. jedoch. Auch dämonische Einflüsse lehnte er ab und warnte vor astrologischem Aberglauben.

W.: De his que mundo mirabiliter eveniunt: ubi de sensuum erroribus et potentiis anime, ac de influentiis caelorum, f. Claudii Caelestini opusculum |de mirabili potestate artis et naturae, ubi de philosophorum lipide, f. Rogerii Bachonis Anglici libellus/Coelestinus, Claudius Finé, Oronce (20.10.1494; 08.08.1555). Lutetia Parisiorum, Apud Simonem Colinaeum, 1542.
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