Clara von Montefalco

Klara vom Kreuz (*1268 Montefalco, Umbrien/Italien; † 17.08.1308 ebd.), heilig (08.12.1881, Fest: 17. August), Augustinereremitin und Mystikerin.
Im Alter von sechs Jahren trat C. in die von ihrer Schwester Johanna gegründete Reklusengemeinschaft bei Spoleto ein. 1290 übersiedelte die Gemeinschaft nach Santa Croce und nahm die Augustinerregel an. Johanna wurde die erste Äbtissin. Nach ihrem Tod 1291 folgte ihr C. in diesem Amt. In ihrer Spiritualität suchte sie in strenger Askese den hl. Franziskus nachzuahmen. Die zahlreichen > Visionen, die ihr Leben begleiteten, blieben in der Mitte ihres Lebens für elf Jahre aus, um dann wieder besonders intensiv einzusetzen. In diesen Visionen erschien ihr der leidende Christus, weshalb man C. nachträglich den Beinamen „vom Kreuz“ gab.

Ihr Gebetsleben verband sie jedoch auch mit einer intensiven seelsorglichen Tätigkeit. Menschen aller Berufsgruppen wandten sich an sie, persönlich oder schriftlich, darunter auch Kardinäle und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. 1303 ließ sie eine Kirche für die Stadt Montefalco bauen.
Zehn Tage nach ihrem Tod wurde ihre Brust geöffnet und man fand in ihr das stigmatisierte Herz. Hierauf geht das Eigenfest Impressio Crucifixi in corde S. Clarae des Augustinerordens am 30. Oktober zurück. C. hatte die Gabe der Unterscheidung der Geister. Ihr unverwester Körper befindet sich im Augustinerinnenkloster von Montefalco.

Lit.: Piergilii da Bavegna, B.: Vita della Beata Chiara da Montefalco. Foligno, 1663; Giberti, M. G.: Specchio lucidissimo di santità et miracoli nella vita, morte, e dopo morte della B. Chiara da Montefalco. Venedig, 1668; Leben der heiligen Jungfrau Klara vom Kreuze, Äbtissin der Augustinerinnen zu Montefalco, heiliggesprochen am 8. Dezember 1881. Nach den besten Quellen dargestellt von einem Weltpriester. Regensburg: Manz, 1882; Schamoni, Wilhelm: Das wahre Gesicht der Heiligen. Stein am Rhein: Christiana, 1966.
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