Civitavecchia

Stadt in der Provinz Rom, Region Latium, die durch die Bluttränen (> Blutwunder) einer Marienstatue bekannt wurde.
Zwischen 2. Februar und 15. März 1995 zeigte die im Garten der Familie Fabio Gregori aufgestellte Marienstatue vierzehnmal Bluttränen. Es handelt sich um eine 42  cm große Gipsstatue, welche die Königin des Friedens darstellt. Sie wurde von dem Kroaten Sqepan Vlaho hergestellt und am 16. September 1994 vom Pfarrer der Kirche Sant’Agostino, Pablo Martìn, in einem Geschäft in Medjugorje gekauft. Er gab sie der Familie Fabio Gregori, die sie in eine dafür errichtete Nische im Garten stellte. Am 2. Februar 1995 bemerkte die fünfjährige Tochter Jessica eine blutige Flüssigkeit, die aus den Augen der Statue auf die Wangen herunterzufließen schien. Sie sagte es dem Vater, der umgehend den Pfarrer informierte. Dieser nahm das Phänomen sogleich selbst in Augenschein. Am 3. Februar und in den folgenden Tagen wiederholte sich der Tränenfluss und am 5. Februar berichteten bereits die Medien darüber. Der Bischof, Msgr. Girolamo Grillo, setzte eine Kommission ein und es wurden die ersten Laboruntersuchungen durchgeführt. Schließlich nahm die Diözese die Statue wegen des großen Andranges in ihre Obhut.
Die 14 Bluttränenflüsse wurden von etwa 50 Personen verschiedenen Alters und Berufes, darunter auch vom Bischof selbst, wahrgenommen. Die befragten Zeugen, die sich freiwillig den Verhören stellten, schworen auf die Echtheit des Phänomens.
Am 28. Februar wurden dem Bischof von den Professoren Angelo Fiori und Giancarlo Umani Ronchi die Untersuchungsergebnisse des entnommenen Blutes mit folgender Schlussformulierung überreicht: „Die angeblichen Blutspuren, die dem Gesicht und dem Hals der Statue der Madonna entnommen und unserer Untersuchung unterstellt wurden, erwiesen sich als menschliches Blut eines Mannes. Die mikroskopische und röntgenologische Untersuchung der Statue zeigten außer den Blutspuren keine Anomalien.“
Von kirchlicher Seite wurde noch kein offizielles Urteil gefällt, doch ist die Statue seit dem 17. Juni 1995 in einer Nische in der Pfarrkirche Sant’Agostino in Civitavecchia ausgestellt und für die Verehrung zugänglich.

Lit.: Grillo, Girolamo: Ha pianto tra le mie mani, a cura di Enrico Malatesta. Edizioni Piemme, 1997; Turi, Anna Maria: Miracoli e segreti della Madonnina di Civitavecchia. Ediz. Segno, 2009.
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