Christrose

(Helleborus niger), auch Christwurz, Schneekatze oder Schneerose genannt. Die Pflanze wird 15 bis 30 Zentimeter hoch und ihre Blütenblätter mit sieben Zentimetern Durchmesser gehören zu den größten unter den Wildblumen. Die C. steht unter Naturschutz und zählt zu den aussterbenden Arten.
Aus ihren schwarzen Wurzeln wurde früher der Schneeberger Schnupftabak hergestellt, daher stammt der deutsche Name Nieswurz. Die Wurzeln werden auch zu Niespulver verarbeitet. Wegen der giftigen Inhaltsstoffe wurden verschiedene Arten schon im Altertum als Arzneipflanzen wie auch als chemische Waffe eingesetzt. Belagernden Feinden reichte man Trinkwasser, in dem vorher die Wurzeln extrahiert wurden, was zu durchfallartigen Erkrankungen führte.

Wegen ihres Blühens mitten im Winter wird der C. auch besondere magische Kraft nachgesagt und wird sie als Orakelblume verwendet: Zwölf zu > Weihnachten in Wasser gestellte Knospen versinnbildlichen die Monate des Jahres. Offene Knospen zu Weihnachten verkünden gutes Wetter im entsprechenden Monat, geschlossene Knospen schlechtes Wetter.

Lit: Lagerlöf, Selma: Die Legende von der Christrose. Freiburg: Kehrer, 1951; Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste. Freiburg: Herder, 2000; Schmötzer, Werner: Pilze in der Onkologie neben Mistel, Flechten und Christrose; eine Betrachtung aus naturheilkundlich-anthroposophischer Sicht. Bonn: Verl. Volksheilkunde, 2007.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.