Christianopolis

Utopische Idee einer protestantischen Idealgesellschaft von Johann Valentin > Andreae. In seinem 1619 erschienenen Werk Christianopolis entwirft Andreae nach dem Vorbild von Thomas Mores Utopia einen christlich-lutherisch geprägten Staat. Die Einwohner drücken auf einer Tafel aus, dass sie an die Dreifaltigkeit, an die Abwehr der Sünde durch die Auferstehung Christi glauben und der Meinung sind, dass die Vergebung aller Sünden durch Gott zu Dankbarkeit und Gehorsam ihm gegenüber verpflichte. Ein „praktisches Christentum“ verwirklicht sich nämlich in christlicher Liebe und Mildtätigkeit. Wissenschaft und Technik unterliegen ethischen Zielen und dienen dem Wohl der Menschen.

W.: Christianopolis, 1619; Orig.-Text u. Übertr. nach D. S. Georgi 1741. Stuttgart: Calwer Verlag, 1972.
Lit.: Bernet, Claus: Johann Valentin Andreaes Utopie Christianopolis. Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 66 (2007), 147-182.
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