Choachyten

(Griech. xoachytes, „Wassergießer“), niedere ägyptische Priester des Totenkultes, die – wie der Name sagt – für den Toten die Wasserspende ausgossen. Zudem oblag ihnen die weitere Pflege des > Totenkultes. So kümmerten sie sich um die Instandhaltung der > Mumien und Grabstätten sowie um die > Totenopfer (Pap. Tur. 1. Col. 1, 20-21). Neben dem Begräbnis im weitesten Sinne betätigten sich die C. auch im offiziellen Götterkult, wie den Götterprozessionen.
In Theben bildeten sie eine Kultgenossenschaft, deren Regeln in einem demotischen Papyrus (Berlin 3115) enthalten sind. Gilden von Leichenbestattern, deren Amt sich häufig in den Familien vererbte, gab es aber mit Sicherheit auch in anderen Totenstädten (Gebelen Pap. Kairo 30657, 30661).

Lit.: Otto, Walter: Priester und Tempel im hellenistischen Ägypten: Ein Beitr. zur Kulturgeschichte d. Hellenismus; [2 Bde]. Rom: Bardi, 1908; Bonnet, Hans: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin: Walter de Gruyter, 2000; Assmann, Jan: Tod und Jenseits im Alten Ägypten. München: Beck, 2010.
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