Chirurgie, psychische

(Engl. psychical surgery; ital. chirurgia psichica/medianica), mediale Heilmethode. Die Psychische Chirurgie ist eine Methode, bei welcher der > Heiler durch angeblich besondere Fähigkeiten, meist in einer Art > Trancezustand und ohne spezielle medizinische Ausbildung, Antisepsis und > Anästhesie chirurgische Operationen durchführt. Die so Begabten machen mit ihren Händen symbolische oder unter Verwendung von unsterilisierten Messern, Rasierklingen oder einem anderen unmittelbar zur Hand liegenden Gegenstand Einschnitte in den menschlichen Körper, meist ohne jede Blutung. Sie greifen mit der bloßen Hand in die Wunde und entfernen, oft auch unter Verwendung eines Skalpells, den Krankheitsherd. Der Patient bleibt während des ganzen Eingriffs schmerzfrei, bei Bewusstsein und kann nach Beendigung des Eingriffes sofort aufstehen. Während auf den Philippinen die Eingriffe symbolisch vorgenommen werden, kommen bei den Heilern in Brasilien meist Skalpelle oder Messer zum Einsatz, wobei die Wunden normal heilen. Zu den bekanntesten Heilern der Philippinen zählen Tony > Agpaoa und Josephine > Sison, zu jenen von Brasilien > Edson de Queiros und José > Umberto.
Bei Josephine Sison, Edson de Queiros und José Umberto konnte Verf. selbst Eingriffe aus nächster Nähe verfolgen und deren Echtheit begutachten.

Lit.: Naegeli-Osjord, Hans: Die Logurgie in den Philippinen. Remagen: Der Leuchter/Otto Reichl Verlag, 1977; Hebda, Hillard: Unorthodoxe Heilung, in: A. Resch: Paranormale Heilung. Innsbruck: Resch, 1984 (Imago Mundi; 6); Tourinho, Nazareno: Dr. med. Edson Queiroz: der Wunderchirurg aus Brasilien. Melsbach/Neuwied: Die Silberschnur, 1986; Resch, Andreas: Geistiges Heilen. Grenzgebiete der Wissenschaft 41 (1992) 4, 339-352.
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