Chapman, George William

(* 04.02.1921 bei Liverpool; † 09.08.2006), britischer Geistheiler.
C. arbeitete nach der Schulzeit in einer Autowerkstätte, in einem Schlachthof und im Hafen. Während des Krieges war er Sergeant bei der britischen Luftwaffe und ab 1946 Feuerwehrmann; schließlich wurde er Heiler. Dazu führten ihn zwei tiefgreifende Ereignisse: der Tod seiner Tochter vier Wochen nach der Geburt 1945 und das > Glasrücken, das er als Feuerwehrmann von seinen Kollegen in der Freizeit gelernt hatte und zu Hause mit seiner Frau fortsetzte. Sehr bald meldete sich über das von den Händen auf einem Alphabet geschobene Glas seine früh verstorbene Mutter und berichtete, dass sie die verstorbene Tochter betreue. In weiteren Mitteilungen wurde er auf seine Heilkräfte aufmerksam gemacht. Daraufhin bildete er sich in spiritistischen Sitzungen zum Volltrance-Medium aus. Zuerst sprachen verschiedene Geistwesen durch seinen Mund, doch allmählich wurde ein Dr. Lang der alleinige Verbindungsmann, dessen Name ihm bis dahin unbekannt war.
Dr. med. William Lang, geb. am 28.12.1852, war Arzt und machte sich als Diagnostiker und Chirurg wie als Wissenschaftler einen guten Namen. 1881 gründete er mit Kollegen die Britische Ophthalmologische Gesellschaft. Lang verfasste auch mehrere Arbeiten über Augenheilkunde und führte Verbesserungen bei der Augenoperationstechnik ein. Er starb am 13. Juli 1937.

Ab 1951 wirkte Dr. Lang dann als Geisterarzt durch die Stimme und die Hände des Mediums C., der einige Jahre später seinen Beruf als Feuerwehrmann aufgab. Beim Heilen war C. in > Volltrance, die beim Eintreffen des ersten Patienten am Morgen einsetzte und am Nachmittag nach Beendigung der Sprechstunde endete. Über die Zwischenzeit wusste C. hinterher nichts. Dr. Lang operierte überwiegend den Astral- oder > Geistleib indem sich C. über den Patienten beugte und in geringem Abstand mit seinen Händen über dessen Kleidung wie ein Chirurg unsichtbare Gewebe herausholte und mit einer unsichtbaren Spritze Injektionen gab. Die Behandlung bewirkte bei manchen Kranken beeindruckende Besserungen, bei anderen blieb sie völlig erfolglos. Der Andrang war groß.

Lit.: Hutton, Joseph Bernard: Healing Hands. London: W.H. Allen, 1966; Chapman, George: Operationen am Aetherleib. Remagen: Der Leuchter, Reichl, 1979.
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