(Lat. centuria, von centum, hundert; engl. Centuries), Prophezeiungen in 100 Vierzeilern von > Nostradamus.
Michel de Notre Dame, der sich Nostradamus nannte, veröffentlichte 1555 nach Erhalt der Genehmigung am letzten Tag des Monats April durch den Königlichen Rat von Lyon, Hugues de Puis, Seigneur de la Mothe, bei Pierre Rigaud in Lyon die C. I-VII mit je 100 Vierzeilern, mit Ausnahme der unvollständigen VII mit 53 Vierzeilern. Als eine Art Einleitung diente der beiliegende Brief an seinen Sohn Cäsar, in dem der Gültigkeitsbereich der C. von jetzt bis zum Jahre 3797 angegeben wird. Die zweite Ausgabe von 1558 umfasst zusätzlich die C. VIII-XII, davon die letzten beiden unvollständig. Insgesamt verteilen sich auf die XII C. 967 Vierzeiler, davon 964 mit Prognosen, die sich auf 3797 minus 1547, also auf 2250 Jahre beziehen.
Die Frage, wie diese Voraussagen zustande kamen, beantwortet Nostradamus in dem Brief damit, dass dies allein der göttlichen Gnade und Eingebung zuzuschreiben sei. Um jedoch durch die Aussagen zarte Ohren nicht zu verletzen, habe er sie durch abstruse und verwirrende Einkleidungen verschleiert. Der Versuch, den nötigen Schlüssel für die Entschleierung zu finden, blieb bis heute erfolglos.
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