Carmenta

(Lat.), in der römischen Mythologie eine Geburtsgöttin, die beim Kapitol ein Heiligtum und an der Porta Carmentalis Altäre besaß. Ihr Fest, die Carmentalia, wurde am 11. und 15. Januar von Frauen begangen. C. wurde dabei als Antevorta (Vorausschauende) und Postvorta (Zurückschauende) angerufen. Damit ist ihre Sehergabe angesprochen, soll sie doch dem > Herakles dessen Schicksal vorausgesagt haben.
Das spätere Bestreben der Römer, ihre eigene Mythologie mit der griechischen zu vermengen, machte C. zu einer Nikostrata oder Themis genannten Nymphe aus Arkadien, die mit ihrem Sohn Evander nach Italien kam.

Lit.: Corti, Cesira: Dizionario di scienze occulte e lessico ultrafanico. Mailand: Casa Editrice Ceschina, 1962; Holzapfel, Otto: Lexikon der abendländischen Mythologie. Freiburg: Herder, 2002.
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