Canossa, Magdalena von

(* 01.03.1774 Verona/Italien; † 10.04.1835 ebd.), heilig (2.10.1988, Fest: 10. April), Gründerin der Canossianerinnen.
C. enstammte dem berühmten Geschlecht der Markgrafen von Canossa und verbrachte nach dem frühen Tod ihres Vaters ihre Jugend auf dem Schloss ihres Onkels. Mit 15 Jahren wurde sie von einer eigenartigen Krankheit befallen, die für die Ärzte tödlich zu sein schien. Nach Überwindung der Krise artete das Übel in Pocken aus, die ihren ganzen Körper auf eine einzige Pustel reduzierten. Zur gleichen Zeit schrieb sie: „Als ich mich in der Absicht, Jungfrau zu bleiben, vollkommen gestärkt fühlte, suchte ich die Nächstenliebe in allen Formen zu üben.“ Den Verwandten gegenüber, die sich sorgten, dass ihr Gesicht durch die Krankheit für immer entstellt blieb, erwiderte sie gelassen: „Ich muss niemandem gefallen; ich werde Nonne.“

Am 8. Mai 1808 verließ C. heimlich den Palast, um mit ihren Lehrerinnen und Schülerinnen den Grundstein für die kommende Kongregation der Töchter der Nächstenliebe (Canossianerinnen) zu legen, dem sie 1810 in Venedig die endgültige Form gab. Ihr ganzer Einsatz für ihre Gemeinschaft und den Nächsten war von einem dauernden Zwiegespräch mit dem Herrn begleitet, wie im XV. Kapitel ihrer Erinnerungen zu lesen ist: „Auf normale Weise schien mir dann, dass mir der Herr zu verstehen gab, wie er wollte, dass ich ihm den Gedanken meines ewigen Heiles überlasse, wie auch das Wohlergehen der Häuser des Institutes, was er nach meinem Empfinden dann auch gemacht hat.“
Arbeitsam bis zum letzten Moment, starb C., wie sie vorausgesagt hatte, am 10. April 1835 in Verona. Drei Monate später wurde sie im Haus der Töchter der Nächstenliebe, der Canossianerinnen, via S. Giuseppe, 15, Verona, begraben.

Lit.: Resch, Andreas: I Santi di Giovanni Paolo II. Innsbruck: Resch, 2010, S. 83-86.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.