Camillus von Lellis

* 25.05.1550 Bucchianico; † 14.07.1614 Rom, heilig (1746, Fest: 14. Juli), Ordensgründer. Ohne systematische Ausbildung wurde C. Landsknecht und verfiel der Spielsucht. Mit 25 Jahren erlebte er seine Bekehrung und trat in den Kapuzinerorden ein, den er aber wegen eines bösartigen Fußleidens verlassen musste. Im Jakobusspital in Rom fand er Heilung und seine Lebensaufgabe. Unter der Führung des hl. Philipp Neri bereitete er sich auf das Priestertum vor und gründete 1582 den Orden der Diener der Kranken (Kamillianer), deren Generaloberer er bis 1607 blieb. 1584 wurde er zum Priester geweiht. C. entfaltete eine umfangreiche karitative Tätigkeit, wobei ihn eine mystische Erfahrung mit dem Gekreuzigten in seiner Spiritualität prägte.
Nach seinem Tod wurde aus den Steinen seiner Zelle ein Staub bereitet, der an Kranke abgegeben wurde – ein Brauch, der bis in unsere Zeit fortbestand. Nach der „Gebrauchsanweisung“ mussten die Kranken diesen Staub entweder mit etwas Wasser trinken oder unter Anrufung des heiligen C. auf die wunde Stelle streuen, um die Heilung zu fördern.

Lit.: Cicatelli, Sanzio: Vita del P. Camillo de Lellis, Fondatore della Religione dei Chierici Regolari Ministri degli Infermi. Viterbo, 1615; Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Bd. 2. Berlin: de Gruyter, 1987.
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