Bundwesen

Leben sozialer Gruppierungen in freier Übereinkunft. Diese Übereinkunft ist als Bund Träger bestimmter Werte und geistiger Ziele, oft getragen von einer engen zwischenmenschlichen Beziehung, einer verbindenden Lebensaufgabe, einer ideologischen Zugehörigkeit oder einem gesellschaftlichen Einsatz. Die Mitgliedschaft kann öffentlich oder geheim (> Geheimbünde) sein oder eine Mischform aus beiden bilden. Eine solche Mischform sind u.a. Medizin-Bünde, in denen esoterisches Wissen von zentraler Bedeutung ist, dank dessen die Mitglieder Krankheiten zu heilen versuchen. Im Gegensatz zu den „echten Geheimgesellschaften“ und den offiziellen Verbänden arbeiten die Mischformen öffentlich auf der Grundlage intern gepflegter und tradierter Kenntnisse.

Lit.: Kreise – Gruppen – Bünde: zur Soziologie moderner Intellektuellenassoziation/Richard Faber; Christine Holste (Hrsg.). Würzburg: Königshausen und Neumann, 2000; Farkas, Viktor: Geheime Bünde & Verschwörungen. Wien: Tosa, 2001; Kurth, Alexandra: Männer – Bünde – Rituale: Studentenverbindungen seit 1800. Frankfurt/M.: Campus-Verl., 2004.
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