Buche

Gehört zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae), ist ein Waldbaum mit silbergrauem Stamm und glatter Rinde. Die Blätter sind eiförmig, mittelgroß und wachsen so dicht, dass die B. starken Schatten spendet. Sie ist der charakteristische Baum der Wälder Mitteleuropas, wo immer sie Böden mit guter Wasserversorgung findet, und wird bis zu 30 Meter hoch. Die Blüte beginnt meist Ende April/Anfang Mai. Aus den Blüten entwickeln sich die bekannten Bucheckern. Die Pollenproduktion ist nicht sehr groß und die Allergenität gering bis mäßig.
Inhaltsstoffe: Kreosot, Fettstoffe, Protein.
Verwendete Pflanzenteile: Rinde, Holz, Teer, Blätter, Bucheckern (Samen, Früchte).
Sammelzeit: Holz im Winter, Blätter im Mai, Früchte im Oktober.
Heilwirkung: Die Rinde wirkt fiebersenkend, hustenstillend und fördert den Auswurf; die Blätter kann man bei Geschwüren auflegen, frische Blätter können auch gegessen werden; die Blüten werden unter dem Namen „Beech“ als Bachblüte verwendet; die öl- und eiweißhältigen Bucheckern, einst Nahrungsmittel für Tier und Mensch, können getrocknet wie Mehl verwendet werden oder der Zubereitung von Speiseöl dienen.
Sonstige Verwendung: Möbel, gutes Feuerholz, Dachschindeln, Räucherholz für Lebensmittel, Holzkohle, Seife. Aus der B. entstanden die ersten beweglichen Lettern Gutenbergs; auch der Begriff „Buch“ leitet sich von der B. ab.
Symbolische Bedeutung: Festigkeit, Sicherheit, Schutz, Klarheit und rechtes Maß, innere Stärke und Potenz, seelischer Frieden, Maria als nährende Mutter.
Brauchtum: Die bei > Neumond gehauene B. ist dauerhaft. Blitzregel: Eiche weiche, Fichte flüchte, Weide meide, Buche suche.
Mythologische Bedeutung: Unter der Hexenb. sitzen die Hexen; ein mit T bezeichnetes Buchenblatt, das Mensch oder Vieh eingegeben wird, soll allen Schaden heilen und vor Hexen schützen.
Der Planet der B. ist > Saturn, ihr Element ist die Luft, ihre Schwingung ist heiß. Die B. ist der > Diana geweiht.

Magische Kraft: Die besondere Kraft der B. kommt in der > Wunschmagie, im > Fruchtbarkeitszauber, in der > Kreativität und > Orakelkunst zum Tragen. In der Edda (Sigurdrifa) ist die Rede davon, dass die auf Buchenbrettchen geschnitzten > Runen auch zur Wahrsagung dienten.

Lit.: Bächtold-Stäubli, Hanns (Hg): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens (HdA). Bd. 1. Berlin: Walter de Gruyter, 1987; Magister Botanicus: Magisches Kreutherkompendium; ein erweytertes wahrhaft ergötzliches Werk ueber die magischen Verrichthungen mit Kreuthern und den zauberischen Kräfften der Pflanzen sowie dehren medicinalischer Beteuthungen. 2., überarb. u. erg. Aufl. Speyer: Die Sanduhr – Fachverlag für altes Wissen, 1995; Turok, Jozef: Genetische Untersuchungen bei der Buche: genetische Anpassungsprozesse und die Erhaltung von Genressourcen in Buchenwäldern (Fagus sylvatica L.). [Hrsg.: Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten, Landesamt für Agrarordnung Nordrhein-Westfalen]. Münster: Landwirtschaftsverlag, 1996; Hageneder, Fred: Geist der Bäume: eine ganzheitliche Sicht ihres unerkannten Wesens. Saarbrücken: Neue Erde, 2004.
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