Buch Zefanja

Schrift der „kleinen Propheten“ des Alten Testaments. Zur Entstehung gibt die Überschrift als Zeit die Epoche des Königs Joschita (641-609 v. Chr.) an, in die auch die als echt geltenden Texte passen. Von Zefanja selbst ist außer den Angaben in 1,1 nichts weiter bekannt. Seiner Prophezeiung nach haben die Praxis fremder religiöser Riten, die Übernahme fremder Bräuche und der Verfall der Sitten den Zorn Gottes hervorgerufen.
Das B. weist drei Teile auf: die Strafankündigung gegen Juda, die anderen Völker (1,2-2,15) und gegen Jerusalem (3,1-8), sowie die Ankündigung der Bekehrung der Völker und des Heils für Jerusalem (3,9-20). Der Schlussabschnitt (3,16-20) wurde erst längere Zeit nach dem Exil angefügt. Der Tag des Herrn ist ein Tag der Abrechnung: Die Straßen sind entvölkert, die Städte verwüstet. Übrig bleibt „ein demütiges und armes Volk, das seine Zuflucht sucht beim Namen des Herrn“ (3,12).

Der Text vom „Tag des Herrn“ diente als Vorlage der berühmten kirchenmusikalischen Sequenz Dies irae (lat., „Tag des Zorns“).

Lit.: Weigl, Michael: Zefanja und das „Israel der Armen“: eine Untersuchung zur Theologie des Buches Zefanja. Klosterneuburg: Verl. Österr. Kath. Bibelwerk, 1994; Irsigler, Hubert: Zefanja. Freiburg i.Br.: Herder, 2002.

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